Unlocking the Value of Brownfield Warehouses | FORTNA

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Logistikfläche: Herausforderung im Jahr 2024 meistern, Potenziale zur Modernisierung der Bestandslogistik erschließen

Da sich die Nachfrage nach Logistiklösungen ständig verändert, ist es für Unternehmen, die anpassungsfähige, kosteneffiziente und effizienzsteigernde Lagerlösungen suchen, von strategischer Bedeutung, Brownfield-Initiativen zu ergreifen.

Ein Bericht von Bart De Muynck, Supply Chain Thought Leader und ehem. Gartner Analyst

In der Supply Chain-Landschaft des Jahres 2024 zeichnet sich eine rasante Verlagerung im Bereich der Intralogistik ab. Während der Pandemie gab es einen enormen Investitionsschub für Grüne-Wiese-Projekte in der Logistik, um mit der Flut von Lagerbeständen in den Vereinigten Staaten Schritt zu halten. Diese Entwicklung hat sich verlangsamt, und mit ihr auch der Bau neuer Logistik. Da die Leerstandsquoten sinken und der Appetit auf große Greenfield-Investitionen nachlässt, wenden sich die Unternehmen der Modernisierung von Bestandslogistik durch Brownfield-Projekte zu, um dem aktuellen Verbraucherverhalten und den Entwicklungen in der Branche Rechnung zu tragen.

 

Allgemeine Supply Chain Trends

Im Jahr 2023 wurden in den USA 25 % weniger Logistiklager gebaut, so das Forschungsunternehmen Interact Analysis. Angesichts niedrigerer Leerstandsquoten und Grüne-Wiese-Projekten mit Investitionskosten von 100 Millionen Dollar oder mehr, müssen Unternehmen ihre Bestandslogistik überprüfen , um Entwicklungskosten zu minimieren, die Effizienz ihres Tagesgeschäfts zu steigern und die Leistung bestehender Anlagen zu verbessern.

Eine Investition in die Modernisierung von Bestandslogistik unterliegt mehr Beschränkungen als eine Investition in ein Grüne-Wiese-Projekt, wenn es um den Zuschnitt des Gebäudes und die vorhandene Ausrüstung geht. Dies limitiert die Möglichkeiten, neue Lagerbestände dort unterzubringen und neue Anlagen und Systeme zu installieren. Der Standort und die Größe der Anlage können zudem die Kapazitäten des Unternehmens zur Deckung des aktuellen Bedarfs einschränken. Wenn man all dies berücksichtigt, überwiegen bei einem Modernisierungsprojekt aber immer noch die Vorteile.

25% fewer warehouses built in US in 2023

Auf dem Vormarsch: Modernisierungen von Bestandslogistik

Wenn man von den niedrigeren Erschließungskosten ausgeht, ist es offensichtlich, dass die Sanierung von Bestandslogistik kostengünstiger ist als der Bau eines neuen Standorts. Die Gründe dafür liegen unter anderem darin, dass die Infrastruktur - Straßen, Versorgungsleitungen und Laderampen - bereits vorhanden ist. Dadurch, dass keine zusätzlichen Baumaßnahmen erforderlich sind, müssen in der Regel keine Architekten eingeschaltet oder Genehmigungen eingeholt werden. Allein die Erschließungskosten sind für Unternehmen ausschlaggebend, sich für eine Investition in eine Bestandsfläche zu entscheiden, insbesondere in Anbetracht der aktuell unsicheren Wirtschaftslage.

Bei der Analyse, welche Einrichtungen sich für Brownfield-Projekte eignen, gibt es einige Faktoren zu berücksichtigen. Hinsichtlich der Erreichbarkeit ist ein Standort in der Nähe von wichtigen Transportwegen, wie z. B. Autobahnen oder Bahnlinien, ideal, da dies einen effizienteren Warenverkehr ermöglicht. Der Zugang zu Ballungszentren, z. B. städtischen Gebieten, liefert die Voraussetzung für schnellere Zustellungen. Besteht die Möglichkeit, dass der Standort kontaminiert ist, sollte die Sanierung mit vertretbarem finanziellem Aufwand zu bewerkstelligen sein. Darüber hinaus sollten ausreichend qualifizierte Mitarbeitende für den Standort verfügbar bzw. Unterstützung vorhanden sein, um durch Automatisierung die Personallücke zu schließen und operative Prozesse zu optimieren.

Factors to consider when choosing a brownfield warehouse site

Unternehmen, vor allem im Einzelhandel, die über wenig rentable Ladengeschäfte verfügen, können ehemalige Geschäftsräume in E-Commerce-Fulfillment-Zentren, sogenannte „dark stores“, umwandeln. Dies kommt den Einzelhändlern zugute, da dark stores ausreichend Platz bieten und meist nahe von Ballungsgebieten angesiedelt sind, wie etwa Einkaufszentren. Logistikcenter, die als Mietobjekte von mehreren Unternehmen genutzt werden, sind ebenfalls auf dem Vormarsch: Unternehmen teilen die vorhandene Fläche der dark stores in kleinere Teilabschnitte auf, um sie mehreren Mietern zugänglich zu machen und so die Lagerfläche zu maximieren. Das bezeichnet Micro-Fulfillment oder Market Fulfillment: Es bietet Logistikunternehmen kompakte Lagerfläche auf kleinstem Raum und erfreut sich immer größerer Beliebtheit bei allen Betrieben, die überschaubare Lagerkapazitäten benötigen.

 

Die Technologie auf Wachstumskurs

Sobald ein bestehender Standort für die Modernisierung als geeignet identifiziert wurde, ist es wichtig, sich auf die Software zu konzentrieren, die für die Steuerung, Verwaltung und Automatisierung verantwortlich ist, weil sie dafür sorgt, dass die Effizienz gesteigert und die Lücke geschlossen wird, die durch fehlende Mitarbeitende entsteht. Laut Gartner® werden bis 2028 80 % der Logistik- und Distributionszentren eine Form der Lagerautomatisierung einsetzen. Bestehende Standorte eignen sich besser für kleinere, punktuelle Lösungen, sogenannte Punkt- oder Insellösungen, die in Teilbereichen einzelne, spezifische Prozesse automatisieren, wie z. B. mobile Roboter. Da der Anteil der Brownfield-Standorte inzwischen gestiegen ist, hat sich auch der Anteil der Punktlösungen (im Vergleich zu End-to-End-Lösungen) erhöht. Automatisierungstechnologien wie automatische Lagerbediengeräte (AS/RS) können eingebunden werden in die Modernisierung bestehender Logistiksysteme, um die Lagerkapazität durch Kompaktlagerung auf geringerer Fläche zu optimieren. Dadurch kann der verfügbare Raum maximal genutzt werden - wichtig vor allem dann, wenn die Logistikfläche knapp bemessen ist.

80% warehouses will deploy automation by 2028

Wenn es darum geht, Technologie in eine Bestandslgistik zu integrieren, ist nichts wichtiger als die Software des Warehouse Execution Systems (WES). Vereinfacht ausgedrückt hilft ein WES, die Effizienz zu maximieren , indem es die Prozesse in Lager und Logistik in Echtzeit steuert und optimiert. Ein WES ist das Gehirn eines Brownfield-Projektes; es steigert die Effizienz und den Durchsatz und schließt die Lücke zwischen den Abläufen auf der Fläche und den Entscheidungsprozessen auf Unternehmensebene. Durch den Einsatz fortschrittlicher Algorithmen und Automatisierungsfunktionen verbessert das WES die Prozesse der Auftragsabwicklung, minimiert Leerlauf, erhöht die Ressourcenauslastung und optimiert bestehende und neue Automatisierungen. Dies ist besonders wichtig, wenn bestehende Logistik-Standorte so klein und platzbeschränkt sind, dass jeder Quadratmeter zählt.

 

Wie FORTNA bestehende Logistik-Standorte stärkt

Ein kompetenter WES-Partnerwie FORTNA ermittelt gemeinsam mit dem Kunden den Ist-Zustand und berücksichtigt dabei unter anderem Lagerbestand, Durchsatzleistung, Service Level Agreements (SLA) und weitere Anforderungen. Die Anfangsphase der Zusammenarbeit mit einem WES-Anbieter ist von entscheidender Bedeutung. Viele Situationen müssen berücksichtigt werden, um die Kundenanforderungen zu erfüllen und Anpassungen bei Disruption zu ermöglichen.

„FORTNA nutzt hochentwickelte Algorithmen, um verschiedene Anlagen und Technologien zu simulieren, die in ein Brownfield-Projekt integriert werden. Wir analysieren eine Fülle von Daten, um vorherzusagen, wie sich die Technologie und die Anlagen im Zusammenspiel mit der Bestandslogistik verhalten werden. Außerdem stellen wir einen digitalen Zwilling zur Verfügung, mit dem wir die Anlagen im laufenden Betrieb überprüfen können, um sicherzustellen, dass das System so funktioniert, wie es in der Simulation gezeigt wurde“, erklärt Jeff Cashman, Senior Vice President, Corporate Development.

Ein WES-Partner steuert die Automatisierung in einer bestehenden Logistikanlage durch die nahtlose Integration von Automatisierungstechnologien wie mobilen Robotern und Roboterarmen. Dadurch kann WES Arbeitsabläufe optimieren und manuelle Eingriffe reduzieren. Auch die Kommissionierstrategien werden auf Basis von Echtzeit-Nachfrage und Lagerbestand optimiert. Dies gewährleistet eine optimale Ressourcenallokation und minimiert Verzögerungen. In Mikro-Logistikzentren und dark stores, in denen Platzoptimierung oberste Priorität hat, ermöglicht die Automatisierung eine vertikale Lagerung und eine nahtlose Auftragsabwicklung.

Ein WES ermöglicht es Unternehmen, operative Entscheidungen auf der Grundlage aktueller Rahmenbedingungen in der Distribution zu treffen. Im Vergleich zu einem Warehouse Management System (WMS) bietet es mehr präskriptive und ausführungsorientierte Vorteile - das heißt, für die jeweiligen Situatíonen schreibt es ein exaktes Vorgehen in der Praxis vor.

„Wir können in Echtzeit genau verfolgen, was zu einem bestimmten Zeitpunkt passiert und wissen durch unser WES, dass wir etwas ändern müssen, wenn ein Roboter oder ein Sorter ausfällt, ein mechanisches Problem auftritt oder eine Person in diesem Abschnitt oder in dieser Gasse ein Hindernis darstellt. Unser WES ermöglicht uns vollen Einblick in Echtzeit in all diese Parameter“, fügt Cashman hinzu.

Die stärkere Fokussierung auf Bestandslogistik erfordert anpassungsfähige Lösungen wie das WES, um die bestehende Infrastruktur zu optimieren. Kein anderes technologisches System ist in der Lage, diese so zu verwalten, zu steuern und zu optimieren - ein WES erleichtert auch die schnelle Einführung neuer Technologien, um die Produktivität und den Return on Investment (ROI) für Unternehmen zu steigern.

 

Nachhaltigkeit

Ein zusätzliches Plus bei der Modernisierung bestehender Logistik ist der Aspekt der Nachhaltigkeit. Durch die Umnutzung vorhandener Flächen verbrauchen Unternehmen keine zusätzlichen Ressourcen. Brownfield-Standorte sind energieeffizient, da Automatisierungstechnologien mit minimalem Energieverbrauch betrieben werden können. Höhere Genauigkeit im Bestandsmanagement und eine präzisere Auftragsabwicklung minimieren den Ausschuss und verringern die Umweltbelastung durch überzählige Bestände. In Bezug auf die Transportlogistik können Automatisierungsmaßnahmen und ein WES im Lager optimierte Transportrouten und -pläne sowie die Reduktion von Kraftstoffverbrauch und Emissionen unterstützen.

 

Die wichtigsten Ergebnisse

Da die Nachfrage nach Lager- und Logistiklösungen stetig zunimmt, wird die Umnutzung von Bestandslogistik zu einer strategischen Notwendigkeit für Unternehmen, die nach anpassungsfähigen, kostengünstigen und effizienzsteigernden Logistiklösungen suchen. Brownfield-Standorte mit ihrem Potenzial für Flexibilität und Anpassung sind eine optimale Wahl für Unternehmen, die ihre Logistikstrategien mit den wechselnden Zielen des Bestandsmanagements in Einklang bringen wollen. In Zukunft werden Brownfield-Logistikstandorte zweifellos eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung von Lagern und Logistik spielen - sie sind ein Musterbeispiel für agile, widerstandsfähige und nachhaltige Geschäftsprozesse.

Mit der richtigen Planung und Ausführungsind Brownfield-Standorte eine wichtige Basis für dringend benötigte Logistiklösungen - jetzt und in Zukunft.

Über den Autor

Bart De Muynck ist ein Supply-Chain-Experte mit mehr als 30 Jahren Erfahrung in Logistik-, Fertigungs-, Technologie- und Beratungsunternehmen sowie als Analyst bei einem führenden Forschungs- und Beratungsunternehmen.

Durch seine Forschung und seine Expertise in den Bereichen Supply-Chain-Technologie und Visibility-Lösungen leistet er einen wichtigen Beitrag und bietet der Branche einen echten Mehrwert. Bart De Muyncks Fokus liegt darauf, den digitalen Wandel voranzutreiben und die Effizienz der Supply Chain zu steigern. Mit der Nutzung von Daten und Analysen unterstützt er Unternehmen dabei, ihre Logistikprozesse zu optimieren, die Kundenerfahrung zu verbessern und Kosten zu senken. Darüber hinaus haben seine Forschung und seine Rolle als Vordenker zum allgemeinen Verständnis von Best Practices in der Supply Chain und neuen Trends beigetragen.

Published/Updated 7/23/24

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