5 Wege, Ihre Lieferkette zu verbessern | FORTNA

Die Supply Chain im Jahr 2024: 5 Wege für mehr Effizienz

Robotik, Retourenmanagement und Datentransparenz - Anfang des Jahres 2024 werden die Supply Chains auf Optimierungs- und Verbesserungsmöglichkeiten hin überprüft.

von Darren Jorgenson

Zu Beginn des Jahres 2024 führen die meisten Unternehmen eine Bestandsaufnahme ihres Supply-Chain-Netzwerks durch. Überprüft werden Auslastung und Kapazität der Anlagen sowie die Gesamtleistung, denn entscheidend für Wachstum, Effizienz und Effektivität der Supply Chain sind Erkenntnisse aus Untersuchungen zu den Höhe- und Tiefpunkten des vergangenen Jahres, zu Optimierungs- und Verbesserungsmöglichkeiten, zu potenziellen Risiken in der Lieferkette und zu Kosteneinsparungen.

Einige Möglichkeiten, in denen Potentzial zur Optimierung der Supply Chain in 2024 und darüber hinaus steckt, werden in diesem Blog-Beitrag näher beleuchtet.

Optimierung des Lagerbestandes

Neben zahlreichen weiteren Aufgaben und Funktionen im Logistikzentrum ist das Bestandsmanagement der Bereich im Lager, dessen positiver oder negativer Einfluss auf die Leistung nicht zu unterschätzen ist. Egal, ob klein oder groß, Unternehmen stehen viele Möglichkeiten und Wege offen, um die Prozesse in Wareneingang, Lager sowie ihr Fulfillment zu verbessern.

Slotting Software
Die erste im Folgenden beschriebene Möglichkeit zur Optimierung des Lagerbestands ist eine kostengünstige Variante: Slotting-Software. Slotting ermöglicht es Unternehmen, häufig nachgefragte Artikel in leicht zugänglichen Bereichen zu lagern und gleichzeitig weitere, die oft zusammen bestellt werden, entsprechend günstig zu platzieren. Die Vorteile sind reduzierte Pickzeiten, kürzere Wege für die Mitarbeiter*innen und eine höhere Produktivität.

Warehouse Management Software
Es gibt unzählige Möglichkeiten für Warehouse Software, jede hat ihre spezifischen Stärken und Schwächen, Überschneidungen und Einschränkungen. Warehouse Management Systems (WMS),  Warehouse Execution Systems  (WES) und Warehouse Control Software (WCS) sind die gängigsten Arten. Wichtig ist, sicherzustellen, dass eine Integration in die ERP-Software (Enterprise Resource Planning), in die Bestandstechnik und in die Systemsteuerung von Anlagen und Robotik möglich ist. Supply-Chain-Experten mit nachweislicher Software-Implementierungs-Erfahrung können Unternehmen dabei unterstützen, ihren Bedarf zu ermitteln und die richtige Software für ihr Supply-Chain-Netzwerk auszuwählen.

Lösungen mit geringem Platzbedarf
Eine immer beliebter werdende Lösung für Betriebe, die die vorhandene Lagerfläche nutzen, aber Kapazität, Lagerplätze und Effizienz erhöhen müssen, ist eine platzsparende Lagerlösung. Hochkompakte Lösungen wie AutoStore haben den Vorteil, dass ein branchenweit führendes System zur Automatisierung der Lagerverwaltung eingesetzt und eine schrittweise Automatisierung übersprungen werden kann.

Software zur Bestandsoptimierung
Aus einer Überprüfung des Lagerbestands im gesamten Netzwerk lassen sich Erkenntnisse gewinnen, die es ermöglichen, sowohl das Sortiment als auch die Menge des benötigten Lagerbestands zu optimieren - auch unter Berücksichtigung von Durchsatz- und Lagerkapazitätsbeschränkungen - und das Potenzial für Störungen und unnötige Umlagerungen von Gebäude zu Gebäude zu minimieren. Damit einher geht auch die Platzierung der Artikel auf ihren optimalen Lagerplatz für maximale Produktivität.

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Transparenz und Sichtbarkeit

In Anbetracht der unumgänglichen ESG-Vorschriften (Abk. engl. = environmental, social, governance) und der damit verbundenen Berichterstattung wird es immer wichtiger, Klarheit über die Auswirkungen des eigenen Unternehmens auf Umwelt und Menschen und über Verbesserungsoptionen zu erhalten. Dieses Wissen kann nur durch Daten und Einblicke in die Supply Chain gewonnen werden - von CO2-Fußabdruck über Beschäftigungspolitik bis hin zur Praxis der Lieferanten.

Die Erstellung eines Plans zur Nachhaltigkeit im Jahr 2024, der Benchmarking, ESG-Projekte und die Kommunikation mit den Mitarbeiter*innen und daller Stakeholder umfasst, trägt dazu bei, dass Unternehmen für den Zeitpunkt gewappnet sind, an dem ESG-Vorschriften und Berichterstattung Pflicht werden.

Retourenmanagement

Ein funktionierender Plan für das Retourenmanagement ist für Unternehmen unerlässlich, auch wenn die Retourenpolitik nicht vorsieht, das Rücksendungen bearbeitet werden. Die Aufbereitung, Wiedereinlagerung oder Entsorgung von zuvor gekauften Artikeln kann ganz unterschiedliche Funktionen und Prozesse umfassen, selbst, wenn ein Modell zur Kreislaufwirtschaftberücksichtigt wird. Nach wie vor wird von Kundenseite eine kulante Retourenpolitik gefordert, auch, wenn gleichzeitig sogenanntes "Bracketing" (Kauf mehrerer Größen desselben Produkts, Beibehaltung einer Größe und Rückgabe der übrigen) gängige Praxis sind. Wenn Unternehmen verstehen, wie sich die Rückgabe-Richtlinien auf die Abläufe im Lager und das Endergebnis auswirken, kann ein effektiver Rückgabeprozess entwickelt werden.

Dediziertes Retourenzentrum
Unternehmen müssen den Spagat bewältigen, sich in puncto Retouren in einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen und gleichzeitig ihre Produkte nachhaltiger zu gestalten. Eine Möglichkeit ist ein speziell auf Retouren ausgerichteter Standort. Dort werden ausschließlich zuvor gekaufte Produkte entgegengenommen und einer Qualitätsprüfung unterzogen, um sie entweder wieder in den Lagerbestand aufzunehmen, mit einem Preisnachlass zu verkaufen oder in Teile oder Rohstoffe zu zerlegen. Diese Option ist zwar mit erheblichen Kosten verbunden, könnte aber langfristig das Retourenproblem lösen.

Segmentierung und Anpassung der Verbraucherpolitik
Anhand der Kundendaten und des Kaufverhaltens lassen sich Kunden in Gruppen einteilen: solche, die sich an die Rückgaberichtlinien halten, und solche, die diese missbrauchen. Mit diesem Wissen können Unternehmen die gewünschten Kunden belohnen und an sich binden und strengere Richtlinien anwenden, wenn diese Richtlinien missachtet werden.

Auslagerung an Third-Party Anbieter
Viele Unternehmen haben ihre Rücksendungen ganz oder teilweise abgeschafft. Durch den Verkauf ganzer LKW-Ladungen an externe Auktionshäuser müssen die betroffenen Artikel buchhalterisch nicht länger berücksichtigt werden und die Unternehmen erhalten dennoch einen gewissen Ausgleich.

Einbindung von Robotik

Da immer weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, die in der Lage sind, mehrere Schichten lang körperlich anstrengende und sich wiederholende Aufgaben zu erledigen, sollte geprüft werden, wo Robotik in der Logistik eingesetzt werden kann, sodass Unternehmen von erheblichen Produktivitätssteigerungen und Kosteneinsparungen profitieren. Einige Beispiele für Robotik-Lösungen:

Mobile Roboter
Autonome mobile Roboter (AMR) und fahrerlose Transportsysteme (FTS) haben sich für den Transport von Artikeln und Behältern in Lager und Logistik durchgesetzt. Das hat zu einer Senkung der Kosten für Einkauf und Programmierung geführt. Viele dieser Systeme gelten als benutzerfreundlich, und dank ihrer fortschrittlichen Erfassungs- und Kartierungsfunktionen kann der Zeitaufwand für die Implementierung erheblich verkürzt werden.

Roboterarme
Diese auch als Knickarmroboter oder Gelenkarmroboter bezeichneten Arme können in vielen Bereichen der Logistik eingesetzt werden, z. B. in der Kommissionierung und Platzierung, beim Palettieren und Depalettieren sowie beim Sortieren und Orientieren.

Kollaborative Roboter
Diese Roboter, sogenannte Cobots, arbeiten Hand in Hand mit ihren menschlichen Gegenstücken. Ein AMR, der sich von Zone zu Zone bewegt, während der Mitarbeiter die Bestellungen kommissioniert und in einen vom FTS getragenen Behälter legt, ist ein typisches Beispiel.

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Arbeiten auf Basis von Realdaten

Entscheidungen, die auf Daten und daraus abgeleiteten Erkenntnissen beruhen, sind eine vielversprechende Basis, damit Unternehmen erfolgreich wachsen können.

Der Weg zu Prozessen, die rein datenbasiert gesteuert werden, mag herausfordernd sein, wenn die Verbindung zwischen den spezifischen Systemen von Unternehmen und den Distributionsnetzwerken nur begrenzt ist oder der Datenfluss keine ausreichende Transparenz zulässt. Ihre Verbindung erleichtert die täglichen Prozesse und die langfristige Planung allerdings maßgeblich, durch z. B. aussagekräftige Geschäftsinformationen in Dashboards und Berichten. Die Zusammenarbeit mit einem Supply-Chain-Partner wie FORTNA unterstützt Unternehmen dabei, die richtigen Daten zu identifizieren, zu entschlüsseln und so einen Lerneffekt zu erhalten.

FORTNA unterstützt Sie

Obwohl sich die Wirtschaftslage verbessert stellt die Kundennachfrage und der Arbeitskräftemangel nach wie vor eine große Herausforderung für die meisten Unternehmen dar. FORTNA unterstützt Unternehmen bei der Ausarbeitung eines Plans zur Automatisierung, um die Reichweite des Distributionsnetzwerks zu erhöhen, Produktivität, Durchsatz und Transparenz zu verbessern und die Daten bereitzustellen, die erforderlich sind, um im Jahr 2024 und darüber hinaus wettbewerbsfähig zu sein.

Über den Autor

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Darren Jorgenson

Practice Lead, Global Strategy

Darren Jorgenson ist Global Strategy Practice Leader bei FORTNA und verfügt über mehr als 20 Jahre in der Intralogistik. Zuvor war er in verschiedenen Branchen in Beratungsfunktionen tätig. Darren Jorgensen ist Mitglied des Council of Supply Chain Management Professionals und wurde von der Zeitschrift Supply & Demand Chain Executive als "Pro to Know" ausgezeichnet.