Aufbau eines Automation Business Case für 3PLs | FORTNA

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Der Automatisierungs-Business Cases für 3PL-Anbieter

Die Nachfrage nach 3PL-Anbietern steigt und der Arbeitsmarkt ist weiterhin angespannt. Flexible Automatisierung, Echtzeitdaten und Innovation sind zu Erfolgsfaktoren für 3PL-Anbieter geworden.

Flexible Automatisierung für die Logistik von 3PL-Anbietern

Third-Party-Logistics-Unternehmen (3PL) gehören seit Jahren zu den am schnellsten wachsenden Bereichen der Logistik. Sie bieten Unternehmen eine attraktive Alternative zu klassischen Lager- und Distributionsmodellen, indem sie Bestände, Distribution und Versand vollständig übernehmen.

In vielerlei Hinsicht ähneln die Herausforderungen denen eines klassischen Distributionszentrums. Gleichzeitig stehen 3PLs vor zusätzlichen, ganz eigenen Anforderungen: Service-Level-Agreements (SLAs) mit klaren Leistungsversprechen, mehrere Kunden mit unterschiedlichen Prozessen, hohe Anforderungen an Reporting und Transparenz, die Integration von ERP- und Value-Added-Systemen – und nicht zuletzt die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal. Darüber hinaus tragen 3PLs eine besondere Verantwortung: Sie verwalten nicht nur fremde Bestände, sondern sind direkt mitverantwortlich für die Zufriedenheit der Endkunden ihrer Auftraggeber.

Die Nachfrage nach 3PL-Dienstleistungen steigt weiter. Der Markt wurde im Jahr 2024 auf rund 1.142,7 Milliarden US-Dollar geschätzt und soll bis 2032 auf 2.546 Milliarden US-Dollar anwachsen1 . Vor diesem Hintergrund werden eine durchdachte Standortplanung und ein belastbares Operational Design zu entscheidenden Erfolgsfaktoren. Wer heute in Anlagenoptimierung, flexible Automatisierung und skalierbare Prozesse investiert, schafft die Grundlage für Wachstum – insbesondere bei der Gewinnung neuer Kunden und Verträge.

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Der Bedarf an flexibler Automatisierung

3PLs sind insofern einzigartig, als ihr Produktmix schnell wachsen und schrumpfen kann. Radikale Änderungen der Produktabmessungen, des Gewichts und der Eigenschaften können in einem 3PL-Unternehmen zu erheblichen Problemen führen, da die zuvor verwendeten Automatisierungswerkzeuge möglicherweise nicht den aktuellen Anforderungen entsprechen, was einige Unternehmen dazu veranlasst, mit Investitionen in die Automatisierung zu zögern.

Da sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt jedoch weiter verschärft, werden flexible Automatisierung und Technologie immer wichtiger zur Kostensteuerung, für das Bestandsmanagement und zur Verbesserung der Produktivität.

Eine aktuelle 3PL-Studie2 zeigt, welche Technologien aus Sicht der Branche künftig entscheidend sind, um Kunden erfolgreich zu bedienen. Für das Jahr 2026 wurden insbesondere folgende Themen genannt:

  • Fortschrittliche Analyse-Techniken
  • Nachhaltige Supply Chain
  • Netzwerkoptimierung
  • Künstliche Intelligenz / Machine Learning
  • Digitale Supply Chain
  • Transparenz / Sichrbarkeit
  • Robotik und Automatisierung

Viele 3PLs setzen daher verstärkt auf Technologien, die präzise Echtzeitdaten erfassen und auswerten. Ziel ist es, Produktivität zu steigern, Prognosen zu verbessern, Transparenz zu erhöhen und gleichzeitig agiler und widerstandsfähiger zu werden. Entscheidend ist dabei ein Partner, der nicht einfach Automatisierung verkauft, sondern dabei hilft, die passende Automatisierung für die richtigen Prozesse zu identifizieren und wirtschaftlich zu begründen.

Automatisierung – sinnvoll für jeden 3PL-Anbieter

Der Beginn eines jeden Automatisierungsprozesses beginnt mit der Verwaltung des Bestands. Echtzeit-Bestands- und Auftragsabwicklung ist in jedem Betrieb unerlässlich, aber für 3PLs unverzichtbar. Obwohl die Investition in eine neue Technologie mit einem gewissen Maß an Unbehagen verbunden ist, gibt es bewährte Automatisierungslösungen, die 3PLs nutzen können, um von einem manuellen zu einem automatisierten Betrieb überzugehen.

  • Lager- und Inventarisierungssoftware - Seit 1975, als JCPenney die erste Software für die Verwaltung seines Lagerbestands entwickelte, wurden viele verschiedene Arten von Warehouse Management Software auf den Markt gebracht: von Slotting-Software über Warehouse Control System Software (WCS), Warehouse Management System Software (WMS) und Warehouse Execution System Software (WES). Viele Lösungen sind auf bestimmte Anforderungen zugeschnitten – etwa Auftragsvolumen pro Tag, dem Lagerumschlag oder dem ERP-System, in das sie integriert sind. Moderne Lagerverwaltungssoftware liefert entscheidende Unternehmensinformationen und Echtzeitdaten zu Bestand, Produktivität und Durchsatz. Ein erfahrener Supply-Chain-Partner kann helfen, aus dieser Vielfalt die Lösung auszuwählen, die Prozesse heute verbessert und auch morgen noch trägt.
  • Drahtlose Scangeräte – ähnlich wie bei Software gibt es auch bei drahtlosen Scan-Geräten eine große Vielfalt. Laser-Barcodescanner, RFID, 2D-Scanner und tragbare mobile Geräte kommen je nach Prozess im Wareneingang und bei der Kommissionierung zum Einsatz. Ein datenbasierter, technologie-unabhängiger Ansatz stellt sicher, dass nicht die „neueste“, sondern die passende Technologie gewählt wird.
  • Software für den Versand – ein weiterer zentraler Baustein ist die Versandsoftware, häufig als Transportation Management System (TMS) bezeichnet. Sie ermöglicht es, Versandoptionen verschiedener Carrier zu vergleichen und die wirtschaftlich beste Lösung zu wählen, ohne die Kundenerwartungen hinsichtlich der Liederung zu gefährden.
  • Kommissioniertechnologien – die Kommissionierung ist nach wie vor der personalintensivste Bereich im Distributionszentrum. Technologien wie Pick-to-Light oder Pick-to-Voice können hier einen spürbaren Unterschied machen – sowohl bei Produktivität als auch bei der Fehlerquote.

Einen belastbaren Business Case für Automatisierung entwickeln

Automatisierungsbedarf bzw. der Bedarf zur Anwendung von Best Practises besteht grundsätzlich in Betrieben jeder Größe. Mit zunehmendem Automatisierungsgrad steigen jedoch auch Komplexität und Investitionsvolumen. Entsprechend sorgfältig müssen die nächsten Schritte eruiert werden.

Neben technischen Aspekten spielen Unternehmenskultur, Akzeptanz durch die Mitarbeitenden, Integrationskonzepte sowie Investitions- und Betriebskosten eine zentrale Rolle. Ein überzeugender Business Case muss diese Faktoren berücksichtigen, bevor eine Entscheidung auf Managementebene getroffen wird.

Bei einem klaren Business Case geht es nicht nur um Kosten, sondern auch um klare Aussagen zu ROI, Leistungskennzahlen, Skalierbarkeit und langfristigen Einsparpotenzialen.

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Komponenten eines Business Cases

  • Analyse und Auswahl des Best-Case-Szenarios
  • Auflistung der Geschäftsrisiken und Pläne zur Risikominderung
  • Bestimmung der voraussichtlichen Investitionskosten
  • Definition der voraussichtlichen Betriebskosten
  • Ermittlung der geplanten Leistungs- und Kostenverbesserungen
  • Auswirkungen auf Kapazität und Produktivität
  • Umsetzungsplan und Zeitplan erstellen

Die Erstellung und Präsentation eines Business Case für die Automatisierung ist eine gewaltige Aufgabe, die es erfordert, sich durch zahlreiche Komponenten und Agenden arbeiten zu müssen. Die Zusammenarbeit mit einem Supply-Chain-Experten wie FORTNA, der bereits viele Unternehmen bei der Erstellung eines Business Case für die Automatisierung begleitet hat, erleichtert Ihnen die Erfassung und Analyse Ihrer Betriebsdaten und unterstützt Sie dabei, die für Sie am besten geeigneten Automatisierungslösungen und Prozesse zu ermitteln – aktuell und in Zukunft.

Ware-zur-Person-Lösung für 3PLs

Angesichts der einzigartigen Anforderungen eines 3PL und der sich wandelnden Lieferkettenlandschaft ist ein Ware-zur-Person-System (GTP) eine gute Lösung für die Erweiterung des Betriebs an einem neuen Standort oder die Revitalisierung eines bestehenden Standorts auf der grünen Wiese. Ein Hochregallager in Verbindung mit einer GTP-Station kann eine attraktive automatisierte Lösung sein, da sie skalierbar ist, mühsame Kommissioniervorgänge überflüssig macht und die betriebliche Effizienz in Bezug auf Produktivität, Genauigkeit, Kapazität und Durchsatz steigert.

Eine GTP-Lösung besteht aus drei zentralen Automatisierungskomponenten:

  • einem automatischen Lagerbediengerät (engl. automated storage and retrieval system, kurz AS/RS)
  • einem Ware-zur-Person (engl. Goods-to-person, kurz GTP) -Kommissionierplatz
  • Fördertechnik oder autonomen mobilen Robotern (AMR)

automatisierter GTP-Prozess

    1.  Auftragseingang über Warehouse Management System-Software
    2.  Zuweisung des Auftrags zu einer Kommissionierstation
    3.  Automatischer Transport der Behälter vom Shuttlelager zum Kommissionierplatz (AS/RS) durch Robotik- bzw. Shuttle-Fahrzeuge
    4.  Entnahme, Scan und Ablage der Artikel durch die Mitarbeitenden
    5.  Rücktransport der Behälter durch automatische Lagerbediengeräte (AS/RS) ins Shuttle
    6.  Wenn die Bestellung abgeschlossen ist, erfolgt die Übergabe der Auftragsbehälter an Fördertechnik oder einen AMR.
    7.  Transport der Aufträge zum Verpackungs- und Versandbereich

Während die Automatisierung der meisten Prozesse innerhalb der vier Wände des Lagers die Produktivität und den Durchsatz verbessert, kann eine GTP-Lösung die Vorteile für einen 3PL noch vergrößern. Da SLAs immer unflexibler werden und mit Leistungsstrafen für die Nichteinhaltung der erwarteten Mengen und Lieferzeiten verbunden sind, ermöglicht ein GTP-System einem Betreiber, sich auf Spitzenzeiten einzustellen, indem er mehr Artikel anbietet und die Zeit für die Auftragsabwicklung erheblich verlängert, während er den Bestand kontrolliert und weniger von temporären oder saisonalen Arbeitskräften abhängig ist.

FORTNA an Ihrer Seite

Das Team von FORTNA unterstützt Sie dabei, eine erfolgreiche Automatisierungsstrategie und eine Planung für Ihren 3PL-Betrieb zu entwickeln. Sie müssen einen Business Case für die Automatisierung erstellen? FORTNA greift Ihre individuellen Geschäftsanforderungen, Wachstumspläne und Herausforderungen auf und wendet auf Realdaten basierende Lösungen an, die die Leistung heute verbessern und gleichzeitig Flexibilität für die Zukunft gewährleisten.

Machen Sie noch heute den ersten Schritt und vereinbaren Sie einen Termin.

<sup>1</sup> <a href="https://www.fortunebusinessinsights.com/third-party-logistics-market-105802" target="_blank" rel="noopener">https://www.fortunebusinessinsights.com/third-party-logistics-market-105802</a><br /> <code>2</code> <a href="https://www.3plstudy.com/ntt3pl/nttds_3pl.home" target="_blank" rel="noopener">https://www.3plstudy.com/ntt3pl/nttds_3pl.home</a>
Published/Updated 12/17/25